Zu den Protesten im Iran – eine Schulaktion der MWS Aschaffenburg

Zu den Protesten im Iran – eine Schulaktion der MWS Aschaffenburg

Zu den Protesten im Iran – eine Schulaktion der Maria-Ward-Schule Aschaffenburg

Stell dir einmal vor, du verlässt morgens das Haus und wirst auf der Straße gewaltsam verhaftet, weil du deine Kleidung nicht - wie staatlich vorgegeben - korrekt trägst. Unfassbar, aber dies ist momentan im Iran für viele, vor allem junge Frauen eine alltägliche und lebensbedrohliche Gefahr!

 

Seit einiger Zeit protestieren im Iran viele Menschen auf der Straße und gefährden somit ihr Leben.  Ausgelöst wurden diese Unruhen durch den Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini, die gegen die vom Regime aufgestellte Kleiderordnung verstoßen hatte, daraufhin von der „Sittenpolizei“ festgenommen wurde und dort, in Polizeigewahrsam, verstarb. Hier geht es um Selbstbestimmung und Gleichberechtigung für Frauen und Männer im Iran.

Viele Frauen sehen im Kopftuchzwang die staatliche Verweigerung, ihnen Selbstbestimmung zu geben und ihre Meinung dürfen sie nicht offen äußern, dagegen wollen sich vor allem die jungen Menschen im Iran wehren. Seitdem kämpfen die Iraner für freie sexuelle Orientierung, ihre Muttersprache als Schulfach und eben Religionsfreiheit, Frauenrechte und freie Selbstdarstellung. Ziel ist es, das iranische Regime unter dem Diktator Ajatollah Chomenei zu überzeugen, mehr Freiheitsrechte zu ermöglichen.

 

Angeführt von der Frauenrechtsbewegung „Jin, jiyan, azadi“, was arabisch ist und auf deutsch „Frauen, Leben, Freiheit“ bedeutet, könnte durch die Proteste eine Revolution entstehen. Dies ist allerdings nur durch internationales Aufsehen möglich: Da die landesweite Kommunikation durch eine Sperrung vieler sozialen Medien erschwert ist, benötigen die Protestierenden weltweite Aufmerksamkeit, denn diese kann ihnen Schutz vor der gewaltsamen Unterdrückung geben. Aufmerksamkeit bekommen sie aus anderen Ländern, wo es ebenfalls zahlreiche Proteste gegen die iranische Regierung gibt. Wenn Iranerinnen und Iraner im Ausland protestieren, wird es für sie schwierig, wieder in ihre Heimat einzureisen, weil sie schon am Flughafen wegen Regimekritik festgenommen werden können. 

 

Um den iranischen Demonstranten Mut zu machen und beizustehen, haben zahlreiche Klassen der Maria-Ward-Schulen Aschaffenburgs am 21.11.2022 im Schulhof den Schriftzug „Frau. Leben. Freiheit.“ nachgestellt und zeigten dadurch Interesse am Weltgeschehen und dass auch wir für Frauenrechte überall auf der Welt einstehen – nicht nur in Deutschland. Um diese für das Foto sichtbar zu machen, aber auch um übertragen Licht ins Dunkle zu bringen, hielten alle Mädchen Taschenlampen – meist mithilfe des Smartphones – in die Höhe.

Der Gebrauch des Smartphones ist hierbei symbolisch, ist es für die Iraner meist das einzig nutzbare Medium zum Berichten über lokale Geschehnisse.  Mit dieser Aktion zeigten sie Solidarität mit denen, die im Iran unter Einsatz ihrer Gesundheit, ihrer Freiheit und ihres Lebens gegen das Regime protestieren.

 

Wir hoffen auf eine Befreiung der iranischen Bevölkerung und weitere Beteiligung an den Protesten. Es sollte uns zudem mehr bewusst sein, dass unsere freiheitlichen Lebensbedingungen nicht selbstverständlich sind und wir uns alle tagtäglich darum bemühen müssen, diese aufrecht zu halten.

 

Schülerinnen der Klasse 8b (Maria-Ward-Gymnasium)

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