Starke Schule – Starke Frauen: Zweite Talkrunde

 

 

 

 

„Starke Schule – Starke Frauen“

Zweite Talkrunde mit Ehemaligen anlässlich des 275jährigen Jubiläums der Maria-Ward-Schule

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr fand das Format „Starke Schule – Starke Frauen“ anlässlich des 275jährigen Schuljubiläums statt. Auch im Oktober durften wir wieder interessante ehemalige Schülerinnen des Gymnasiums und der Realschule u.a. aus den Bereichen Wissenschaft, Justiz, Wirtschaft, NPO und Kunst begrüßen.

Die Moderatorinnen Charlotte Carl, Maren Feld und Anna Kern führten souverän durch die Veranstaltung und übernahmen gemeinsam mit ihrer Klasse 11b die Organisation. Alle 10. Klassen des Gymnasiums und der Realschule nahmen an der Gesprächsrunde Teil. Vor allem während der „Speed-Datings“, bei denen sich die Ehemaligen direkt zu den Schülerinnen an die Tische setzten und sich mit ihnen unterhielten, spürte man die einmalige Atmosphäre und Gemeinschaft, welche unsere Schule ausmacht.

Solidarität, Glaube, Selbstbewusstsein und (Ordens-)Schwestern sind nur einige der Worte, welche den Ehemaligen in den Sinn kamen, als sie nach einem Wort gefragt wurden, das sie mit der Maria-Ward-Schule verbinden. Zu diesen Erinnerungen wurden zahlreiche, teils humorvolle Anekdoten zum Besten gegeben: Die Lehrbeauftragte an der Hochschule Aschaffenburg Michaela Dabringhausen erinnerte sich an den Weg durch den Schwesterntrakt in den Filmraum im Keller, der einen Einblick in das Leben der Ordensschwestern gab, musste man doch durch deren Küche und an deren Zimmern vorbei. Im Zuge der 1968er-Bewegung wurde auch Aschaffenburg ein heißes Pflaster und die Schülerinnen wurden aus Sicherheitsgründen aufgrund einer vorbeiziehenden Demonstration im Schulgebäude eingeschlossen, berichtete Margarete Hofmann, ehemalige Direktorin im europäischen Amt für Betrugsbekämpfung.

In der anschließenden Runde ging es um Themen wie die Gender-Care- und die Gender-Pay-Gap, Rollenbilder, Bildung für Mädchen und Vieles mehr. Tamara Hübner, Geschäftsführerin der IG Metall Aalen, ermutigte zum Aspekt Frauen in Führungspositionen, dass man authentisch bleiben solle, um selbstbewusst aufzutreten. Die Basis dazu werde an der Maria-Ward-Schule gelegt, hier habe man Raum sich auszuprobieren, diesen sollten die Schülerinnen nutzen. Tanja Spieler, die Geschäftsführerin der Druckerei Tübel, betonte, dass sich noch Vieles für Frauen in der Gesellschaft ändern müsse und „das Potential für Änderungen sitzt hier“, nämlich die Schülerinnen selbst, die sich für diese Veränderung einsetzen müssen.

Auch über Rollenbilder der Frau als fürsorgliche Mutter und jemand, der seine Bedürfnisse für andere zurückstellt wurde diskutiert. Miriam Thalheimer, Kreativ- und Schreibcoach appellierte an die jungen Frauen, sich auch selbst immer wieder zu hinterfragen: „Wer will ich sein, welche Rolle fülle ich gerade aus, bin ich damit zufrieden, was will ich ändern?“ In der Abschlussrunde betonte die Gründerin von OneDay e.V. Saskia Schmidt, dass man im Berufsleben etwas tun sollte, womit man glücklich ist und dass es auch mutig sei, neu anzufangen.

Dem schloss sich die promovierte Historikerin und Stadtheimatpflegerin Anika Magath an, auch Scheitern sei wichtig, es gebe keine vorgefertigten Wege, einfach ausprobieren. Bezüglich der späteren Berufswahl sei ausprobieren wichtig, Praktika machen und auch einmal einen Rat annehmen waren sich die Personalabteilungsleiterin der Sparkasse Aschaffenburg Bettina Paintern und Tamara Imgrund, Richterin in Aschaffenburg einig. Letztere betonte, dass man sich auch von Rückschlägen nicht beeindrucken lassen sollt: „Aufstehen, Krone richten, weitermachen.“ sei ein gutes Motto. Dominika Wylezalek, promovierte Astrophysikerin an der Universität Heidelberg gab den jungen Frauen im Publikum als Rat mit auf den Weg, für sich selbst einzustehen und auch unangenehme Gespräche zu führen, die einen weiterbringen, um sich seinen eigenen Weg zu bahnen, die Schülerinnen hätten die Chance, die Gesellschaft positiv mitzuprägen und sollten diese ergreifen.

Zum Abschluss betonte Margarete Hofmann, dass ein Netzwerk unter Frauen wichtig sei, sowohl für die berufliche, als auch persönliche Entwicklung und dass ein solches an der Maria-Ward-Schule, auch mit Aktionen wie der Talkrunde, grundgelegt werde, was es gelte nicht zu verlieren. Sie hielt die jungen Frauen dazu an, sich ein selbstbestimmtes und auch ökonomisch unabhängiges Leben aufzubauen. Katharina Gunkel vom Bayerischen Roten Kreuz in Miltenberg empfahl immer kritisch zu bleiben und Dinge zu hinterfragen und nicht als gegeben hinzunehmen. „Schiebt nichts auf, macht es gleich!“, riet Christiane Schmitt, die unter anderem ausgebildete Physiotherapeutin und Landwirtin ist.

Die Leiterin des Blindeninstituts in Aschaffenburg, Andrea Karl nahm die Schülerinnen als Menschen in den Blick: „Alles, was ihr wollt, dürft ihr sein! All eure Wünsche und Träume sind richtig und wichtig, weil ihr Mensch seid!“ Die Schülerinnen könnten alles erreichen, was sie sich vornehmen und sie sollten sich auch trauen, Schritte zu gehen, die erst einmal Angst machen, denn nur so wachse man über sich selbst hinaus, ermutigte die freischaffende Künstlerin und Tänzerin Annika Schreiber.

Zusammenfassend war es wieder eine gelungene Gesprächsrunde, die sowohl für die Ehemaligen, als auch für die Schülerinnen der 10. Jahrgangsstufe gewinnbringend war. Wir würden uns über eine Wiederholung in kommenden Schuljahren freuen!

Anna Schreiber

 

 

Diese ehemaligen Schülerinnen haben an der zweiten Jubiläums-Talkrunde teilgenommen (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Michaela Dabringhausen ist geschäftsführende Gesellschafterin der HC Alignment Consulting GmbH, Wirtschaftsmediatorin und Lehrbeauftragte an der Hochschule Aschaffenburg.
  • Katharina Gunkel aus Obernburg ist verantwortlich für Kommunikation und Marketing beim Bayerischen Roten Kreuz in Miltenberg und war zuvor Projektmanagerin am Frankfurter Flughafen.
  • Margarete Hofmann war unter anderem Direktorin im europäischen Amt für Betrugsbekämpfung in Brüssel (OLAF) und ist heute noch unter anderem im Deutschen Juristinnenbund tätig.
  • Tamara Hübner ist Geschäftsführerin und erste Bevollmächtigte der IG Metall Aalen und Schwäbisch Gmünd.
  • Tamara Imgrund ist als Richterin und Staatsanwältin am Gericht Aschaffenburg tätig.
  • Andrea Karl leitet das Blindeninstitut Aschaffenburg.
  • Anika Magath ist als promovierte Historikerin Stadtheimatpflegerin in Aschaffenburg und arbeitet unter anderem am archäologischen Spessartprojekt und dem Projekt Europäische Kulturwege mit.
  • Bettina Paintner leitet die Personalabteilung der Sparkasse Aschaffenburg.
  • Saskia Schmidt ist Gründerin und Vorstandsvorsitzende von One Day Aschaffenburg.
  • Christiane Schmitt hat verschiedene Berufsausbildungen abgeschlossen, darunter Physiotherapeutin, Pferde-Osteopathin und Landwirtin, und darin wertvolle Erfahrungen gesammelt.
  • Annika Schreiber hat kürzlich ihre Ausbildung zur Bühnentänzerin beendet und ist nun als freischaffende Künstlerin in diesem Bereich tätig.
  • Tanja Spieler ist die Geschäftsführerin der Druckerei Tübel.
  • Miriam Thalheimer ist als Kreativ- und Schreibcoach tätig und hat davor in den Bereichen Coaching, Beratung und Online Marketing gearbeitet.
  • Dominika Wylezalek ist promovierte Astrophysikerin und an der Universität Heidelberg als Forschungsgruppenleiterin tätig.

 

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