Humor ist nach der Gnade das Notwendigste

  

Humor ist nach der Gnade das Notwendigste

„Humor ist nach der Gnade das Notwendigste“

 

Faschingsgottesdienst in der Maria Ward Schule

 

Wie jedes Jahr um die Faschingszeit herum, so durften die Schülerinnen der Maria-Ward-Schule auch dieses Jahr wieder einen gemeinsamen Faschingsgottesdienst feiern. Schulseelsorger Andreas Hanel wies zu Beginn des Gottesdienstes darauf hin, dass Lachen und Humor zu den wichtigen Eigenschaften der Christen gehört, auch und besonders dann, wenn es sonst nicht ganz so rosig aussieht. Die Frohe Botschaft soll das Leben der Christen zu einem fröhlichen Leben machen, so wie es auch Mary Ward verdeutlichte, als sie ihre Mitschwestern darauf hindeutete, dass Humor das wichtigste ist direkt nach der Gnade. In seiner als Büttenrede gestalteten Predigt zeigte Hanel auf, was das Wort „heilig“ in Bezug zu den biblischen Texten für uns bedeutet.

 

Faschingspredigt 2023:
 
Helau, Grüß Gott, meine Schwestern und Brüder, 
Die Faschingszeit, die hat uns wieder. 
An Karneval ist's guter Brauch, 
In Reimen zu sprechen, also mach ich das auch. 
  
Abschreckend und unheimlich in einem fort, 
weil „heilig“ ist heute das neue Zauberwort. 
Wir nähern uns mutig dem Wort nun heran, 
da es etwas Besonderes kann: 
weil es lockt, aber auch ängstigt, abschreckt - 
das Schauern aber auch große Sehnsucht weckt. 
  
„Wir sollen heilig sein, weil Gott heilig ist“, 
so sagt es die Thora, die heilige Schrift. 
Besonders ist es, da schreibt selbst Paulus was: 
„Wir sind ein Tempel Gottes, in dem der Heilige Geist wohnt“, ist das nicht krass? 
Gott will in uns zu Hause sein: 
„Mehr tun als die Alten, besser und rein“, 
so sagt es uns Jesus heute - 
wir werden echt alt aussehen, liebe Leute. 
  
Heilig ist ein schweres Wort, wie es scheint, 
weil besonders, herausgehoben, verehrungswürdig es meint. 
Aber auch abgetrennt und abgegrenzt ist mit dabei;
von Heil es stammt, ist nicht einerlei. 
Ganz und perfekt, vollendet sogar, 
heilig ist anders, das ist jetzt schon klar. 
Das Göttliche selbst ist mit im Boot - 
außermenschlich, du lieber Gott. 
  
Heiliger Geist und Heilige Schrift, 
Heilige Orte, wie so manches Stift, 
Heilige Väter und heiliger Vater, 
vielleicht für manche auch noch ihr Berater, 
heilig ist klar, das ist nicht weltlich, profan. 
Menschen können an solchen Bildern zerbrechen, das kommt nicht gut an. 
Sie zerbrechen an sich, Selbstbild und Ideal, 
sich zu Heiligen machen oder machen lassen, ist irreal. 
  
Wir träumen als Menschen schon immer davon 
alles Heilige um uns zu haben, bei manchen schon Obsession. 
Um dann erwacht und überrumpelt zu werden 
Mit dem was dunkel ist in diesem Leben: 
Verlorenes Vertrauen und Machtmissbrauch 
und schon ist das Heiligste dreckig auch. 
Durch Menschen, die im Schutz des Heiligen waren, 
den Schutz missbrauchten in vielen Jahren. 
Den anderen aber den Schutz verwehrten 
und so das Ideal von Kirche verkehrten. 
  
Denn das Heilige muss heilig und sauber sein 
als Fiktion ganz schön, doch leider nur klein 
in der Realität, so ist es nun mal: 
man spürt Enttäuschung und Wut, das ist nicht egal. 
Die Sprache ist leer, so wie das Heil’ge verloren - 
aber ich sag zu euch, nun spitzt eure Ohren: 
  
Traurig bei dem Gedanken schon, 
ohne Heiliges das Leben hat kaum Lohn. 
Wir brauchen etwas zum glauben daran, 
das größer als wir, packen wir’s an: 
Gott selbst als der Heilige in der Thora uns erscheint. 
Im Glauben an ihn, wir sind alle vereint. 
Aber heilig, unnahbar und fremd zugleich - 
Nein – die Liebe an sich und zu uns – ist das nicht hilfreich? 
  
So unnahbar Gott manchmal uns scheint - 
ER geht den Weg mit uns, weil er uns eint. 
als sein Volk wir durch die Zeiten geh’n, 
SEINE Liebe in Jesus wir seh’n. 
Als SEIN Volk wir SEINE Wunder sichten, 
an SEINER Liebe und SEINEM Wort wir können uns aufrichten. 
Fasziniert und erschaudern in jedem Stück 
aus Angst, Furcht oder doch aus Glück? 
  
Glücklich sein, heißt geliebt zu sein und auch zu lieben. 
Das macht uns groß, zu Tempeln wie von Paulus beschrieben: 
Nicht aus Stein, leblos und tot, 
sondern lebendig für unsern Gott, 
aus seinem Geist, der in uns wohnt, 
das ist ein Ziel, das sich wirklich lohnt. 
Aus der Liebe zu Gott kommen wir hinein 
Ins Allerheiligste, denn Gott lädt uns ein: 
Alle, die suchen, die verängstigt sind, 
hilflos und klein, wie ein schutzloses Kind. 
  
Bei Gott gibt es alles, was jeder so braucht. 
Die Tür zu ihm ist offen, der Geist eingehaucht, 
Kraft wachsen lassen, Mut tanken für diese Zeit, 
was hier geschieht, das erzählt weit und breit! 
Wenn wir Tempeln gleichen: Wir bereiten den Tisch, 
wir hören zu, wir sorgen und kümmern, ist ja logisch. 
  
Jetzt ist es klar als Leser, 
heilig ist nicht besser, 
sondern zu Gott gehören man kann
ist die Option für Frau und für Mann.
  
Als Christen wir keine Elite sind, 
sondern nur der Liebe Gottes Kind. 
Die Liebe uns mit Christus vereint. 
Nur das Normale tun, absonderlich scheint. 
  
Es ist keine Kunst, geliebte Menschen zu lieben, 
aber Fremde zu achten, den Hass überwinden, dazu werden wir getrieben. 
Achtung und Vertrauen den Menschen zu schenken, 
darauf sollen wir unsere Sinne lenken. 
  
Heilige zu verehren ist nicht schwer, 
aber menschliche Schwächen anzunehmen, vielleicht sogar sehr, 
doch in Liebe begegnen, wie Jesus es sagt, 
ist große Kunst, darum ihr es wagt! 
  
In Gott dürfen wir neu es wagen, 
Auch über Unheiliges können wir klagen. 
Nicht im Vergang’nen verharren, das ist so wichtig! 
Aber draus lernen und immer einsichtig. 
So kann Heiliges durch uns neu erblühen. 
Das fasziniert und erschreckt, so kann Liebe erglühen. 
Angelockt durch das Neue werd’ ich genau 
neu ihm vertrauen, das wünsch ich uns allen. Amen. Helau. 

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