Fünf Klassen der Maria Ward Schule in „Figaros Hochzeit“
Endlich wieder Theaterbesuche! Nach der langen Corona-Durststrecke gab es dieses Jahr schon das zweite tolle Angebot des Aschaffenburger Kulturamts. Nachdem Anfang des Schuljahres schon einige 6. Klassen die „Entführung aus dem Serail“ besucht hatten, machten sich am 30.1.2023 ca. 150 Schülerinnen – diesmal 9. und 10. Klassen - mit ihren Musiklehrkräften auf den Weg ins Stadttheater.
Auf dem Spielplan stand eine der beliebtesten Opern: „Die Hochzeit des Figaro“, dargeboten von der Kammeroper München. Diese ist bekannt für ihre spritzigen und originellen Inszenierungen. Das Ensemble besteht ausschließlich aus jungen NachwuchssängerInnen aus ganz Deutschland. Für viele Schülerinnen war es der erste Opernbesuch überhaupt.
Da kam es entgegen, dass die Oper in deutscher Sprache aufgeführt und von drei auf zwei Stunden gekürzt worden war. Obwohl Mozarts Klänge für einige der jungen Zuhörerinnen bestimmt erst einmal ungewohnt waren, herrschte durchwegs gebannte Spannung. Beim großen Verwirrspiel, das die Handlung der Oper prägt, mussten die Schülerinnen sich – trotz der Vorbesprechung im Unterricht – konzentrieren, um alles zu verstehen. Das fühlte sich zum Teil an wie eine aktuelle Soap, und auch politisch ist in der Oper so einiger Zündstoff enthalten: ist doch der Graf derjenige, der letztlich von seinen Dienern Figaro und Susanna zum Narren gehalten wird. Nicht zuletzt deshalb war die Oper viele Jahre verboten.
Einig waren sich die Schülerinnen danach, dass die jungen Sängerinnen und Sänger und das Orchester Erstaunliches geleistet hatten und die Inszenierung mit ihren Bezügen zur Gegenwart rundum gelungen war. Mit tosendem Applaus bedankte sich das junge Publikum bei den sichtlich erfreuten Darstellern. Rundum eine begeisternde Veranstaltung!
Renate Binschek